taz-hamburg, Katharina Schipowski
Ein Zivilpolizist schoss vergangene Woche auf einen Geflüchteten in St. Georg und verletzte ihn schwer. Die Polizei spricht von Notwehr, andere bezweifeln das
HAMBURG taz | Nach den Schüssen eines Zivilpolizisten auf den ghanaischen Geflüchteten Omeng A. in St. Georg werden Zweifel an der Darstellung der Ereignisse durch die Polizei laut. Der Bürgerschaftsabgeordnete der Linkspartei Martin Dolzer spricht von „lebensgefährlichem Fehlverhalten der Polizei“ und sogar von „einem rassistisch motivierten Hinrichtungsversuch“. Die genauen Umstände müssten so schnell wie möglich geklärt werden, fordert er.
Die Polizei hatte den Vorfall, der sich am ersten Februar in der Robert-Nhil-Straße zugetragen hatte, wie folgt beschrieben: Ein Beamter in Zivil sei von zwei Passantinnen um Hilfe gebeten worden, die einen stark alkoholisierten und aggressiven Mann mit einem Messer beobachtet hätten. A. habe sich dem Beamten gegenüber sehr aggressiv verhalten und ihn mit einem Messer angegriffen, woraufhin der Polizist ihm Pfefferspray ins Gesicht gesprüht habe. A. habe jedoch weiter versucht, auf den Beamten einzustechen, sodass der Polizist geschossen habe, um den Angriff abzuwehren.
Augenzeugen schildern die Tat anders.
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