Alexander Wolf hatte Angst. Sechs Tage vor der Bürgerschaftswahl war Björn Höcke am Montagabend bei Pegida zu Gast. Und Wolf, zweiter Mann in der Hamburger AfD und Anfang Dezember in den Bundesvorstand aufgestiegen, machte sich Sorgen. Er befürchte, dass bei der Kundgebung in Dresden „möglicherweise negative Bilder entstehen könnten, die der AfD angelastet werden“, verriet er dpa. „Denn so berechtigt das Anliegen auch sein mag, birgt eine Demonstration doch immer ein Risiko, weil man nicht kontrollieren kann, wer daran teilnimmt.“ Von Höcke, der seiner Partei gerade erst bei der Ministerpräsidentenwahl in Thüringens einen Propagandaerfolg verschafft hatte, fühlt er sich enttäuscht: „Ich hätte es solidarischer gefunden, wenige Tage vor den hamburgischen Wahlen nicht bei Pegida aufzutreten“, sagte er dem ZDF.

Die Szenen vom 1. September 2018 in Chemnitz lasten schwer auf dem Gemüt jener AfD-Politiker, die sich „gemäßigt“ geben. Neue Bilder, die den Schulterschluss ihrer Partei mit bekennenden Rechtsextremisten nahelegen, können sie nicht brauchen. Nicht in Zeiten, da sich der Verfassungsschutz dem „Prüffall“ AfD widmet. Und auch nicht in Zeiten, da ihr wohl „moderatester“ Landesverband kurz vor einer wichtigen Wahl steht.

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