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Stadt bittet Herero- und Nama-Opferverbände um Vergebung

Hamburg spielte zentrale Rolle beim Völkermord mit bis zu 100.000 Toten. Senator Brosda empfing Delegation im Rathaus.

 

Hamburg.  "Als Hafen- und Handelsstadt hat Hamburg eine Schlüsselrolle in der kolonialen Vergangenheit des deutschen Kaiserreichs und damit auch bei dem Völkermord im damaligen Deutsch-Südwest-Afrika gespielt", sagte Kultursenator Carsten Brosda (SPD) am Freitag beim Senatsempfang hoher Repräsentanten der Volksgruppen der Herero und Nama im Rathaus. "Ich kann sie nur um Vergebung bitten."

Deutsche Kolonialtruppen hatten zwischen 1904 und 1908 einen Vernichtungskrieg in Afrika geführt. Beim ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts wurden bis zu 100.000 Ovaherero und Nama getötet oder in den sicheren Tod in der Wüste getrieben. Die Überlebenden wurden enteignet, interniert, misshandelt, vergewaltigt und zu harter Zwangsarbeit gezwungen.

 

Anlässlich des "2. Transnationalen Herero- und Nama-Kongresses" forderten Vertreter der beiden Volksgruppen aus Namibia, Hamburg solle sich seiner kolonialen Vergangenheit stellen. "Wir rufen die deutsche Zivilgesellschaft auf, Druck auf ihre Regierung auszuüben", sagte Esther Muinjangue von der Ovaherero Genocide Foundation.

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