Jeden Montag skandieren Hunderte Menschen in der Innenstadt: "Merkel muss weg!"
Wer sind die Demonstranten? Und wer steckt dahinter?
Sie schwenken Deutschland Flaggen und rufen: "Widerstand", "Lügenpresse", "Volksverräter". Seit sechs Wochen organisieren Rechte jeden Montag eine Kundgebung, erst am Jungfernstieg, dann am Gänsemarkt, nun am Hintereingang zum Dammtor. Zu Beginn kamen 50 Teilnehmer, zwischendurch bis zu 350, am vergangenen Montag waren es etwa 250. Ihnen standen rund 1.000 Gegendemonstranten gegenüber. Der Verfassungsschutz beobachtet die Veranstaltung und warnt vor rechtsextremen Hintermännern. Die wichtigsten Fragen und Antworten:
1. Wer läuft mit?
Von der enttäuschten Psychologin bis zum aggressiven Hooligan, von jungen Männern, die den Holocaust kleinreden, bis zu älteren Frauen, die eine solche Verharmlosung für "Schwachsinn" halten – seit eineinhalb Monaten demonstrieren Menschen miteinander, die auf dem ersten Blick wenig gemein haben. Was sie verbindet: Sie sind unzufrieden mit der politischen Situation. Sie verorten sich rechts bis sehr rechts im politischen Spektrum. Und sie finden: Merkel muss weg.
Viele der Teilnehmer, auch die mit extremen Meinungen, sprechen mit der Presse. Nur einige Glatzköpfige mit tätowierten Gesichtern und Thor-Steinar-Mützen und ein paar junge Hipster mit schwarzen Windjacken und Ray-Ban-Sonnenbrillen drehen sich weg, wenn man sie anspricht. Sie umkreisen die Kundgebung, wie Wachhunde auf der Suche nach Eindringlingen.