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Veddeler Bombenleger ist Rechtsextremist - Täter mit rechter Biografie

Der Mann, der am Sonntag auf der Veddel eine selbstgebaute Bombe zündete, hat eine rechtsextreme Vergangenheit. Wegen Totschlags saß er schon in Haft.

HAMBURG taz | Seit Dienstag sitzt Stephan K. in Haft. Der Ermittlungsrichter hält dem 51-Jährigen vor, am vergangenen Sonntagabend am S-Bahnhof Veddel eine Sprengstoffexplosion herbeigeführt zu haben. Zu den Motiven schweigt der Beschuldigte.

Der Verdacht, dass die Tat aus rassistischen Motiven begangen wurde, liegt nahe: Auf der Veddel haben rund 70 Prozent der Anwohner einen Migrationshintergrund. Zudem hat S. eine rechtsextreme Vergangenheit.

Vor 25 Jahren war der 51-Jährige wegen der brutalen Tötung eines 53-Jährigen, der Adolf Hitler als Verbrecher bezeichnet hatte, zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Mit einem damals 19-jährigen Skinhead-Kameraden hatte S.in Buxtehude auf den ehemaligen Kapitän Gustav Schneeclaus so stark mit Springerstiefeln eingetreten und den Mann geschlagen, dass dieser drei Tage später im Krankenhaus den Verletzungen erlag.

In den bisherigen Pressemitteilungen spricht die Polizei nicht von einem möglichen rassistischen Tathintergrund. Der Täter ohne festen Wohnsitz sei der Polizei nur noch wegen kleinerer Diebstähle aufgefallen, zudem soll er der Trinkerszene angehören.

Politische Relativierung beunruhigt Linksabgeordnete

Dass S. nicht als ehemaliger Neonazi bezeichnet wird, folgt der Polizeilogik, dass Neonazis, die nicht mehr an rechtsextremen Aktionen teilnehmen und keine Straftaten mehr begehen, ausgestiegen sind.

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