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Die Zeit, Alexander Tieg

Die "Identitäre Bewegung" kämpft gegen Muslime und Multikulti. Jetzt beobachtet der Hamburger Verfassungsschutz die Gruppe. Zu Recht?

Mitte August blicken sieben junge Menschen in die Zukunft und zeigen Hamburg ein Plakat ihrer Vision. Darauf ist eine veränderte Stadtsilhouette zu sehen: Der Michel ist zum Minarett geworden, Elbphilharmonie und Fernsehturm wurden von Moscheen verdrängt. Daneben stilisieren drei Frauen die eigene Rolle in Deutschland heute und in Zukunft: derzeit Opfer von Übergriffen, bald zwangsverschleiert. Überschrieben ist das mit der Frage: Wann ist es euch bunt genug?
Hinter der Aktion steht die "Identitäre Bewegung" (IB), eine Gruppe, die sich dem Kampf gegen "Masseneinwanderung und Islamisierung" und der "Bewahrung unseres ethno-kulturellen Erbes" verschrieben hat. Ihr Schlachtruf: Reconquista! Rückeroberung, so wird der Kampf christlicher Spanier gegen Muslime im Mittelalter bezeichnet, heute ist es die Parole einer rechten Organisation, die in zwölf Ländern und auf Bundesebene vom Verfassungsschutz beobachtet wird. Das Plakat mit der Stadtsilhouette ist die erste Aktion, die dem neuen Hamburger Ableger der IB zugeschrieben wird. "Die Identitäre Bewegung fällt seit einigen Jahren durch Aktionen und Positionen auf, die islam- und fremdenfeindlich geprägt sind", sagt Torsten Voß, Leiter des Hamburger Landesamtes für Verfassungsschutz. Die Gruppe, sagt Voß, folge dabei "einer völkisch-rassistischen und insofern antidemokratisch geprägten Ideologie".
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