scharf-links, Frank Behrmann
Im Zuge der aufgeheizten Asyldebatte radikalisiert sich die AfD in rasantem Tempo. Schritt für Schritt fallen die Grenzen zum Rechtsextremismus. Aus der einst erzkonservativen Partei mit rechtspopulistischen Elementen wurde seit dem Essener Parteitag, der mit dem Austritt ihres Gründers Bernd Lucke und vieler anderer endete, eine rechtspopulistische bis rechtsextreme Partei. Und das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht.
Treibende Kraft dieser Entwicklung ist der Thüringer AfD-Vorsitzende Björn Höcke. Woche für Woche lässt er seine AnhängerInnen demonstrieren. Und es werden mehr, die da kommen, und Höckes Worte werden schärfer und erkennbarer. Letzten Mittwoch erklärte er in Mageburg vor 1500 Anti-Asyl-DemonstrantInnen, Deutschland stehe vor einem „Bürgerkrieg“, 2016 werde ein „Schicksalsjahr“. Er wolle, dass Deutschland nicht nur eine 1000jährige Vergangenheit, sondern auch eine „1000jährige Zukunft“ habe.[1] Die Assoziation mit dem „Tausendjährigen Reich“ der NSDAP ist derart nahe liegend, dass sie nur beabsichtigt sein kann. Und seine AnhängerInnen haben Höcke verstanden – an dieser Stelle brach lauter Jubel aus.[2]
Weiterlesen