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Studie: Viel Zustimmung bei AfD-Wählern für rechtsextreme Positionen

MDR Info, Sebastian Hesse
10,6 Prozent in Thüringen, 9,7 Prozent in Sachsen: In Mitteldeutschland, so scheint es seit den jüngsten Landtagswahlen, fühlt sich jeder Zehnte zur AfD hingezogen. Und damit, so der Diplom-Psychologe Oliver Decker von der Universität Leipzig, zu rechtsextremem Gedankengut und Empfindungen.
Oliver Decker sagt: "Was der AfD gelingt ist, dass diejenigen, die bisher von rechtsextremen Parteien bei der Wahl sich nicht angezogen gefühlt haben, nun einen Ort gefunden haben, an dem sie ihr Kreuz machen können. Rechtsextrem eingestellt waren sie schon vorher. Das werden sie nicht durch eine Partei, sondern sie geben dem dann eben ihre Stimme."
Unterschiede zwischen AfD und NPD-Wählern
Die Analyse von Wählerwanderungen hat ja immer wieder ergeben, dass Wähler von den unterschiedlichsten Parteien zur AfD gewechselt sind. Am wenigsten tatsächlich von der NPD, die ja in Sachsen trotz des AfD-Erfolges ihr Stimmenergebnis nahezu gehalten hatte. Typische AfD-Wähler, so Oliver Decker, unterscheiden sich von typischen NPD-Anhängern: "Sie sind älter, sie haben in der Regel einen höheren Bildungsabschluss, eher Abitur und höher. Sie gehören auch höheren Einkommensgruppen an. Wir haben es einfach mit einer anderen Bevölkerungsgruppe zu tun, die bisher durch die großen Volksparteien integriert waren. Man muss immer bedenken: Wer rechtsextrem autoritär eingestellt ist, mag auch Größe und Stärke und da hatten die großen Volksparteien Sexappeal.
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