Hamburger Abendblatt

NPD-Mitglied wird mit Internetseiten in Verbindung gebracht, die mutmaßlich den Holocaust in Konzentrationslagern leugnen.

Zwei Tage vor der angekündigten Nazi-Demonstration in Wandsbek haben Staatsanwaltschaft und Polizei Durchsuchungsbeschlüsse beim Anmelder des Aufzugs, NPD-Mitglied Thorsten Schuster, vollstreckt. Grund der Razzia: Gegen Schuster, 47, läuft seit Februar 2012 ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Um 11 Uhr klingelten Ermittler in der Wohnung des Mannes in Altona.

Schuster, der als Strohmann der rechten Szene gilt und die Demo anmeldete, weil er strafrechtlich bislang kaum in Erscheinung getreten ist, betreibt laut Staatsanwaltschaft unter Pseudonym eine Internetseite, auf der er, für jeden Nutzer zugänglich, Artikel publizierte, deren Inhalte die Leugnung des Holocaust in Konzentrationslagern darstellen könnten. Die Ermittler stellten Computer und Akten bei dem Webdesigner sicher. Welche Auswirkungen die Aktion auf die Vorbereitung der Demonstration unter dem Titel "Tag der deutschen Zukunft" haben wird, ließ sich gestern noch nicht absehen. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen Schuster dauern an.

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