taz, der rechte Rand, von Andreas Speit
Ein Gedenkstein am Buxtehuder Busbahnhof erinnert an das Opfer: Heute vor achtzehn Jahren, am 18. März 1992, schlugen zwei Neonazis hier Gustav Schneeclaus brutal zusammen, weil er gesagt hatte: "Hitler war der größte Verbrecher." Drei Tage später erlag der Kapitän den Verletzungen, die Angreifer erhielten Haftstrafen. Nicht bloß an Schneeclaus erinnern wollen mehrere Initiativen heute Abend ab 18 Uhr vor Ort, sondern auch aufmerksam machen auf einen der Täter: Stefan Silar, inzwischen eine rechte Szenegröße.
Sechs Jahre Haft haben das Denken des Naziskinheads kaum verändert: Kaum wieder auf freiem Fuß, engagierte er sich im inzwischen verbotenen Rechtsrocknetzwerk "Blood & Honour. Sektion Nordmark" sowie bei der Neonazigruppe "Combat 18 Pinneberg". Seit 2005 betreibt er in Todtglüsing nahe Tostedt (Kreis Harburg) den Laden "Streetwear Tostedt". Dorthin "pilgern Nazis regelrecht", sagt ein Mitglied der Christlichen Jugend Tostedt (CJT). "In dem Ort stört das niemanden", sagt ein Angehöriger der örtlichen Jugendfeuerwehr.
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