Veranstaltungen & Informationen zu den Gedenkveranstaltungen 2019
https://gedenkenmoelln1992.wordpress.com/
„WIR WERDEN IMMER WIEDER DA SEIN“
Samstag, 23. November 2019
15 – 18 Uhr
Offenes Gedenken an Bahide und Yeliz Arslan und Ayşe Yılmaz
vor dem Bahide – Arslan – Haus
Mühlenstraße 9, Mölln
Am 23. November 2019 von 15 – 18 Uhr findet das Offene Gedenken an Bahide und Yeliz Arslan und Ayşe Yilmaz vor dem Bahide-Arslan-Haus in der Mühlenstraße 9 in Mölln statt.
anıları canlı tutma mücadelesi reclaim and remember das erinnern erkämpfen
Die Erinnerung zu erkämpfen – an das Geschehene, an das Vergessene, an das Verschwiegene, an die Ursachen und die Folgen, an das Davor und das Danach. Diese Forderungen sind aktueller denn je.Das Haus der Familie Arslan wurde am 23.11.1992 von neofaschistischen Tätern mit Molotow-Cocktails angezündet. Bei dem Anschlag wurden die 10jährige Yeliz Arslan, die 14jährige Ayşe Yılmaz und die 51jährige Bahide Arslan ermordet. Weitere Familienmitglieder wurden teilweise sehr schwer verletzt. Zuvor hatten die Neonazis bereits einen Brandanschlag auf die Ratzeburger Straße 13 verübt, wo ebenfalls Menschen türkischer Herkunft wohnten. Neun von ihnen erlitten schwere Verletzungen.
Vier Jahre war die Möllner Rede ein Bestandteil der offiziellen Gedenkveranstaltungen in Mölln. 2013 wurde die Rede aus dem Gedenkprogramm der Stadt Mölln gestrichen. Es schien nicht länger erwünscht, dass die Familie die Redner*innen selbst aussuchte. Seitdem befindet sich die Möllner Rede im Exil. Sie ist immer eine kritische Bestandsaufnahme zum gesellschaftlichen Rassismus, Neonazismus und Umgang mit Gedenken.
Gedenken ist immer auch ein Erinnern an Gewalt. Und es macht gewalttätige Strukturen sichtbar. Strukturen, die diese Gesellschaft prägen, Hetzreden und Pogrome und Morde ermöglichen. Rechte, rassistische und neonazistische Strukturen. Strukturen von Damals. Strukturen von Heute.
„Überlebende sind keine Statisten. Überlebende sind die Hauptzeugen des Geschehenen.“ Ibrahim Arslan
Heute ist es wichtiger denn je, Orte des Sprechens über rassistische Gewalterfahrungen, Gedenken und eine kritische Auseinandersetzung damit zu schaffen. Erst wenn Betroffene ihre Geschichten erzählen, ihnen zugehört wird und wir uns darüber austauschen was Ungerechtigkeit ist, und wie Gerechtigkeit aussehen kann, können wir auch die Spielregeln dieser Gesellschaft und gegenwärtige Erzählungen verändern.
Es gibt viele Erfahrungen und Geschichten. Viele Verletzungen. Viele Wünsche und Bedürfnisse. Viele Perspektiven. Sie gilt es zu hören. Aus der Vereinzelung zusammenzubringen. Zu vernetzen. Und so Erinnerungspolitiken herauszufordern. Als Kollektiv in der Vielfalt.
Der „Freundeskreis im Gedenken an die rassistischen Brandanschläge von Mölln 1992“ besteht aus Mitgliedern und Freund*innen der Familie Arslan und Einzelpersonen verschiedener anti-faschistischer und anti-rassistischer Gruppen.
MOELLNER REDE IM EXIL
Sonntag, 17. November 2019 um 14 Uhr
Redner*innen:
İdil Baydar und Angehörige der Familie Arslan und Yılmaz
Historisches Museum, Saalhof 1, Frankfurt am Main
Organisiert von den Familien Arslan und Yılmaz und dem Freundeskreis im Gedenken an die rassistischen Brandanschläge von Mölln 1992 zusammen mit Vorbereitungskreis „Möllner Rede im Exil in Frankfurt“. Teil des Frankfurter Vorbereitungskreises sind u.a. das Bündnis Kein Schlussstrich Hessen und die Initiative Schwarze Menschen in Deutschland.
"GEGEN DAS VERGESSEN"
Liebe Freundinnen und Freunde,
gerne laden wir herzlich mit ein zur Veranstaltung GEGEN DAS VERGESSEN des Auschwitz-Komitees zur Erinnerung an die Pogromnacht am 9. November 1938
am Donnerstag, 7. November 2019 um 19.30 Uhr im Hörsaal Sozialökonomie (Ex-HWP) auf dem Campus der Universität Hamburg, Von-Melle-Park 9:
"Eine falsch eingesetzte Feder machte den Schalter unbrauchbar."
Zwangsarbeit bei Siemens und Sabotage im Frauen-KZ Ravensbrück.
Mit Esther Bejarano, Überlebende der KZ Auschwitz und Ravensbrück,
den Töchtern der im KZ Ravensbrück Inhaftierten Katharina Jacob aus Hamburg
und Katharina (Käthe) Jonas aus Hessen, Ilse Jacob und Rosel Vadehra-Jonas,
Henning Fischer, Autor des Buches: Überlebende als Akteurinnen. Die Frauen
der Lagergemeinschaften Ravensbrück. Biografische Erfahrung und politisches
Handeln, 1945 bis 1989 und Kurator der neuen Ausstellung anlässlich der
60-Jahr-Feier der Gründung der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte Ravensbrück
am 14. September - und anderen.
Anschließend: Konzert mit Bejarano & Microphone Mafia. Eintritt: frei
http://www.auschwitz-komitee.de/gegen-das-vergessen-eine.falsch-eingesetzte-feder-machte-den-schalter-unbrauchbar/
PDF zur Veranstaltung
Freitag, 25.10 und Samstag, 26.10 auf Kampnagel
Es geht uns alle an - Tagung zu Strategien gegen Rechts
Was die Neue Rechte „Metapolitik“ nennt, bezeichnet eine Strategie, bei der die gesellschaftlichen Wertevorstellungen nach und nach zugunsten rechter Ideologien verändert werden sollen, um die „Meinungsführerschaft“ zu erlangen. Bildung und Kultur nehmen in diesem Szenario eine Schlüsselrolle ein. Inner- und außerparlamentarisch spüren wir deshalb seit einigen Jahren in Strukturen der Kultur sowie der Bildung die Versuche, eine nationalistisch, völkisch und homogen gedachte Vision der „deutschen Kultur“ zu implementieren.
Eine selbstverständlich demokratische, antifaschistische Haltung wird von rechten Parteien als „linksextreme Propaganda“ betitelt. Akteur*innen aus Kultur und Bildung sind in der freien Ausübung ihrer Tätigkeit bedroht. Aber nicht Einzelne sind mit diesen Angriffen gemeint – sie sind symptomatisch für die versuchte Einflussnahme auf die gesamte Gesellschaft: diese Gesellschaft ist heterogen, und ihre Repräsentation auf Bühnen und Bildern, in Schulbüchern und in der Jugendarbeit muss es auch sein.
Erstmals sollen auf der Tagung in Hamburg Erfahrungen aus Kultur und Bildung zusammengebracht werden, um Netzwerke zwischen Kulturschaffenden, Künstler*innen, Wissenschaftler*innen, Lehrkräften, Schüler*innen, Jugendarbeiter*innen, Medienmacher*innen, Bildungsträger*innen und allen anderen Betroffenen bzw. Interessierten zu bilden. Theoretischer Input trifft auf praktischen Erfahrungsaustausch zur Entwicklung konkreter Handlungsoptionen, in Vorträgen, Workshops und Podiumsdiskussionen. Wir wollen uns kennenlernen, positionieren, solidarisieren – für eine inklusive und diverse Gesellschaft, für freie Bildung und Kultur.
Anmeldung
Eintritt frei
Eine Kooperation von GEW Hamburg, Kampnagel, Hamburger Bündnis gegen Rechts, Rosa Luxemburg Stiftung Hamburg, AStA Uni Hamburg, AStA HAW Hamburg, KZ-Gedenkstätte Neuengamme, DGB Hamburg, ver.di Hamburg
Nix gelernt!? Gegen Naziterror und Antisemitismus!
DEMONSTRATION AM SAMSTAG 12. OKTOBER
13.30 Uhr Uhr: Joseph-Carlebach-Platz (Uni-Viertel)
++AUF ALLEN KANÄLEN WEITERLEITEN++
Am Mittwoch hat in Halle ein Rechtsterrorist zwei Menschen ermordet. Zuvor versuchte er minutenlang, die örtliche Synagoge zu stürmen – ausgerüstet mit mehreren Schusswaffen, Sprengsätzen und Molotow Cocktails. Nur der stabilen Sicherheitstür ist es zu verdanken, dass die 80 Gemeindemitglieder noch am Leben sind, die sich zu diesem Zeitpunkt dort aufhielten.
Wir rufen deshalb alle Antifaschistinnen und Antifaschisten dazu auf, morgen (Samstag, 12. Oktober) mit uns auf die Straße zu gehen: Wir sind bestürzt über den Anschlag und in tiefer Trauer wegen der Toten, solidarisch mit allen Betroffenen rechter Gewalt – und zutiefst entschlossen, diesen Verhältnissen den Kampf anzusagen.
Der Rechtsterrorist Stephan B. mag alleine gehandelt haben und doch ist er kein Einzeltäter – er hat sich radikalisiert und gehandelt in einem gesellschaftlichen Klima, in dem Antisemitismus und Rassismus immer offensiver um sich greifen. Nach der Hinrichtung von Walter Lübcke im Juni ist die Tat von Halle in diesem Jahr bereits der zweite tödliche Anschlag von Rechtsterroristen – und wir müssen befürchten, dass es nicht die einzigen bleiben. Denn während sich im ganzen Land, in der Bundeswehr und in der AfD rechtsterroristische Netzwerke immer selbstbewusster organisieren, verharmlost Innenminister Horst Seehofer kontinuierlich die Gefahr – die er mit seiner rechtspopulistischen Rhetorik selber anheizt.
Kommt daher morgen zum Joseph-Carlebach-Platz. Dort, bei der Jüdischen Gemeinde und am Platz der ehemaligen Synagoge, die 1939 von den Nazis abgerissen wurde, wollen wir den Toten von Halle und allen Opfern des Antisemitismus gedenken und anschließend mit einer Demonstration zum Bahnhof Schanzenviertel laufen.
Dort wird um 15 Uhr eine Demonstration gegen den türkischen Angriffskrieg gegen Rojava stattfinden, der wir uns mit einem Antifa-Block anschließen möchten.
Denn egal, ob Halle oder Rojava:
SCHULTER AN SCHULTER GEGEN DEN FASCHISMUS!
"SOLIDARISCH GEGEN RECHTE HETZE"
Jetzt erst recht und immer wieder – wir machen weiter!
Das HBgR möchte an dieser Stelle noch einmal allen Beteiligten für ihr Engagement, ihr Durchhaltevermögen und ihre solidarische Unterstützung in jeglicher Form explizit danken!!!
18 Gegendemonstrationen in 1 ½ Jahren von
„Solidarisch gegen Rechte Hetze“
mit insgesamt mehreren tausenden Teilnehmer*innen hat unzweifelhaft gezeigt, dass der dauerhafte Protest der antifaschistischen Zivilgesellschaft gegen „MMW“ und „Deutscher Michel wach auf“ dafür gesorgt hat, sich diesem rechten Treiben erfolgreich zu widersetzen.
Dazu hier das Fazit von Michael Stürzenberger, einem der rechten Redner von vielen und auch der hoffentlich letzten Kundgebung am 29.09.2019 dieser Art in Hamburg:
"Es wird dann jetzt wohl erstmal keine weiteren Veranstaltungen in der
Richtung geben. Es ist einfach zu wenig Unterstützung da ... Hamburg ist
einfach ein links dominiertes Loch und wenn du teilweise 10.000
Gegendemonstranten hast, dann traut sich dann kaum einer mehr."
Wer sich sich das antun mag, ohne den rechten Link direkt
aufzurufen und zu pushen, kann sich das hier in voller Länge anschauen.
Wir nehmen auch weiterhin den Nazis die Räume und gehen dorthin,
wo sie ihre Hetze verbreiten.
Unsere früheren Aktivitäten findet Ihr im Archiv