Erinnerung, Gerechtigkeit, Aufklärung, Konsequenzen!
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GERADE JETZT: Erinnern für Gegenwart und Zukunft
    

 

Das Hamburger Bündnis gegen Rechts beteiligte sich am 3. Ohlsdorfer Friedensfest mit einem eigenen Programmteil am 24.07.2011.

Flyer hier


Vom 23. Juli bis 3. August finden zahlreiche kulturelle Veranstaltungen an den Sammelgräbern der Bombenopfer auf dem Friedhof Ohlsdorf statt, um der Opfer des Zweiten Weltkrieges und des Nationalsozialismus zu gedenken. Der Hamburger Feuersturm im Juli und August 1943 hat zahlreiche Opfer unter den Hamburgerinnen und Hamburgern verursacht, viele Überlebende traumatisiert und tiefe Spuren im Stadtbild hinterlassen. Diese Katastrophe war kein Naturereignis, sondern ein Ergebnis der nationalsozialistischen Herrschaft.

 
Die Opfer des Bombenkrieges dürfen nicht dazu missbraucht werden, die Ursachen des Zweiten Weltkrieges umzudeuten und die Verbrechen des Nationalsozialismus zu relativieren. Neonazis haben dies in der Vergangenheit durch Kundgebungen auf dem Friedhof immer wieder versucht. Mit dem Ohlsdorfer Friedensfest treten wir auch diesen Versuchen entgegen.

Die Botschaft dieses Geschichtsabschnitts lautet „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus“ für die heutigen und die kommenden Generationen geht es darum, sie unmissverständlich auszusprechen. Mit dem Ende der Generation, die Bombenkrieg und Nationalsozialismus erlebt hat, hört die Tradition der mündlichen Überlieferung auf. Deshalb müssen neue Formen der Erinnerung gefunden werden.
Die Trauer um die Opfer braucht einen Raum. Im Nachkriegsdeutschland verhinderte die Verdrängung deutscher Kriegsverbrechen, ungeklärte Schuldfragen und der Alltag im aufkommenden Wirtschaftswunder ein angemessenes Gedenken.

Wir fragen heute: Wer waren die Opfer des Bombenkrieges? Wie konnte es so weit kommen? Mitten im Krieg gab es Verfolgung und Widerstand. Welche Opfer waren hier zu beklagen? In welchem Zusammenhang stehen Nazidiktatur, Verfolgung und Krieg?


Das Ohlsdorfer Friedensfest setzt sich in vielen verschiedenen Teilveranstaltungen mit diesen Fragen auseinander.
 
Veranstaltungsort

Alle Veranstaltungen beginnen an den Sammelgräbern der Bombenopfer,
Friedhof Ohlsdorf, Mittelallee (Anfahrt v.S-Bahnhof Ohlsdorf, Ausgang Friedhof) mit der Buslinie 170 (Richtung Maisredder) von Haupteingang Friedhof Ohlsdorf zur Haltestelle Kirschenallee

Programmübersicht

Sa., 23.07.2011
Auftakt
16.00   Eröffnungsrede: Uwe Grund, Vorsitzender des DGB Hamburg
Kunstperformance: Internationales Jugendcamp / / Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V.
17.30   Andacht im Bombenopfer
-Mahnmal
18.00 Konzert: Gospel on Earth

So., 24.07.2011
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten & Hamburger Bündnis gegen Rechts
13.00   Film: „Der gute Vater“ (2002), anschließend Diskussion mit dem Regisseur Yoashi Tatari und Beate Niemann
15.00   Vortrag: Dresden, Lübeck, Hamburg – der Versuch der Neonazis, das Opfergedenken zu vereinnahmen
16.00   Gedenken an die „Valvo-Frauen“

Mi., 27. Juli 2011
Volksbund Dt. Kriegsgräberfürsorge e.V.
16.00   Kultur-Café: Der Überfall auf die Sowjetunion

Sa., 30. Juli 2011
Tag der Erinnerungskultur
14.00   Vorträge zur Ausstellung: „Bramfelder Stolpersteine erinnern an jüdische Opfer“,Britta Burmeister und Peter Hess
15.30   Diskussion: „Denkmäler erklären nichts. Lebendiges Erinnern heute“
Mit Wolfgang Kopitzsch, Bezirksamtsleiter Nord / Jun.-Prof. Dr. Malte Thiessen, Universität Oldenburg und Friedhofsexpertin Dr. Barbara Leisner, Moderation: Lutz Rehkopf, Friedhof Ohlsdorf

So., 31. Juli 2011
Verdi Antira AK
11.00   Lesung: Gewerkschafterinnen im Widerstand:Gerda Rondi und Clara Sahlberg
Willi-Bredel-Gesellschaft
12.00   Dauerlesung zu Bombenkrieg und Faschismus 
Schauspiel: "Kriegsgericht"
15.00   Fahrradtour auf dem Ohlsdorfer Friedhof:Desertöre und Wehrkraftzersetzer (gemeinsam mit der Gedenkstätte Ernst Thälmann)

Treffpunkt: S-Bf. Ohlsdorf, Ausgang Fuhlsbüttler Str./Friedhof

Mi. 3. August 2010
17.00 Uhr
Bündnis Ohlsdorfer Friedensfest
3 Jahre Ohlsdorfer Friedensfest. Eine Rück– und Vorschau

Über die ganzen Tage wird es im Zelt die Ausstellung „Bramfelder Stolpersteine erinnern an jüdische Opfer“ zu sehen sein

 

Veranstalter
Bündnis Ohlsdorfer Friedensfest
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
Landesverband Hamburg
Hamburger Friedhöfe AöR
Psychosoziale Arbeit mit Verfolgten e.V.
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes e.V. / Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten
Hamburger Bündnis gegen Rechts
Mobiles Beratungsteam gegen Rechtsextremismus
Willi-Bredel-Gesellschaft Geschichtswerkstatt e.V.
Bramfelder Geschichtswerkstatt / Bramfelder Bündnis gegen rechts

Das Hamburger Bündnis gegen Rechts arbeitet im Bündnis "Ein Deserteursdenkmal für Hamburg" mit. Mit Erfolg!

Die Hamburger Bürgerschaft beschloss am 14.06.2012 einstimmig die Schaffung eines Deserteursdenkmals.

 Alles dazu unter feindbegünstigung.de


Das wurde erst einmal gefeiert:

Das Bündnis feierte , Bericht von Lothar Zieske

 

Die Überblick über die Aktivitäten:

 Die Dritte Verhüllung am 11. Juni 2011

Wir motten ein Kriegsdenkmal ein"

Am 4. Juni war am Kriegsklotz die Folienabnahme geplant. Doch haben einige rechte Leute dies vor uns bewerkstelligt, - wie zu erwarten war. Sehr böse sind wir darüber nicht. Denn wir werden stattdessen am Pfingstsamstag 11. Juni ab 15 Uhr die "dritte Verhüllung" durchführen.

"Die dritte Verhüllung" gestalten wir vor der Sommerpause noch einmal zu einem Höhepunkt. Lothar Zieske, Peter May u.a. werden sich an der "Gegenlesung" beteiligen, d.h. Kurzbeiträge zum Thema verlesen; Infostände und eine Plakat-Malaktion sind geplant.

Wer nicht weiß, um was es geht, siehe unter www.Feindbeguenstigung.de nach.



Die Zweite Verhüllung am 21. Mai 2011


Wir motten ein Kriegsdenkmal ein"

Klotz in Black. Mit Kurzlesungen von Lothar Zieske, Liedern zur Gitarre von Meinhard Breckwold und Anja Mielke und mit der Malaktion von Uwe Schmidt wurde die heutige Kundgebung zur zweiten Verhüllung des Kriegsklotzes gut eingestimmt. Wegen der langen Dauer einer solchen Wicklung hatten Hajo Busch und Tobi Klesse die Verhüllung bereits 10 Uhr morgens begonnen, und am Nachmittag fand sie mit den letzten Bahnen, die Detlef und Milan Mielke zogen, ihren Abschluss.

Kurzfristige Termine:
Infostand: Di., 24. Mai, 7:30 bis 12 Uhr am Kriegsklotz 
Fernsehen vor Ort: Di., 24. Mai, 11 Uhr am Kriegsklotz

Am

Sa., d. 4. Juni 2011

ist «Die zweite Verhüllung» passé. Die Folie muss nun endgültig ab. Die über 14 Tage bewilligte Kunstaktion ist damit vorerst beendet. Die Enthüllung beginnt 10 Uhr. Weitere Aktionen am Kriegsklotz sind in Vorbereitung.



Sa., 21. Mai 2011
ab 15 Uhr, am Kriegsklotz
Musik, Sekt, Malaktionen, Ansprachen 
 

Kunstaktion "Die zweite Verhüllung!
Wir motten ein Kriegsdenkmal ein"

Rege Teilnahme erwünscht!!!

Die am 8. Mai am Kriegsklotz angebrachte und zwei Tage später von Unbekannten entfernte Folie wird erneuert. Ursprünglich war geplant,  am 21.05. die Hülle wieder zu entfernen, da das Fachamt die Kunstaktion nur über die Dauer von 14 Tagen genehmigte. Nun wird aus der "Enthüllung" eine wiederholte "Verhüllung". Mit einem vielfältigen Begleitprogramm: Musik und Sekt, Malaktion und Ansprachen. Beginn 15 Uhr.


8. Mai 2011
An die Opfer des Faschismus erinnern!
Kriege abschaffen?

Friedensfest am Kriegsklotz ab 15 Uhr

 Kunstaktion "Versäumtes nachholen: Wir motten ein Kriegsdenkmal ein"

Rege Teilnahme erwünscht!!!

Frischhaltung eines Kriegsdenkmals? Durch uns ganz gewiss nicht!  Am 8. Mai wird beim "Friedensfest am Kriegsklotz" der Quader für 14 Tage in Folie geschlagen und mit Antikriegstapeten geschmückt. Die Kunstaktion von Hajo, Schmidt & Tobi trägt den Titel "Versäumtes nachholen: Wir motten ein Kriegsdenkmal ein". Das Foto zeigt den Probelauf.



Das Resultat der Kunstaktion
wird am Sa., 21 . Mai wieder abgenommen.

  • Ansprachen und Lesebeiträge
  • Lieder der Gruppe "Rotdorn"
  • Premiere des Schauspiels "Kriegsgericht"
  • Infostände

 Weitere Infos: www.Feindbeguenstigung.de

 

 


Die Hamburgische Staatsoper führt ab Ende Mai 2011 die Oper „Palestrina“ von dem antisemitischen Komponisten Hans Pfitzner auf, ohne sich von der Person Pfitzners ausdrücklich zu distanzieren und ohne auf die antisemitischen Äußerungen Pfitzners eindeutig Stellung zu nehmen.

Hans Pfitzner, befreundet mit dem Polen- und Judenschlächter Hans Frank, schrieb noch Mitte 1945 nach Bekanntwerden der Naziverbrechen folgende Ungeheuerlichkeit:

„Das Weltjudentum ist ein Problem und zwar ein Rassenproblem, aber nicht nur ein solches, und es wird noch einmal aufgegriffen werden, wobei man sich Hitlers erinnern wird und ihn anders sehen, als jetzt, wo man dem gescheiterten Belsazar den bekannten Eselstritt versetzt. Es war sein angeborenes Proletentum, welches ihn gegenüber dem schwierigsten aller Menschenprobleme den Standpunkt des Kammerjägers einnehmen liess, der zum Vertilgen einer bestimmten Insektensorte angefordert wird. Also nicht das ‚Warum‘ ist ihm vorzuwerfen, nicht, ‚dass er es getan‘, sondern nur das ‚wie‘ er die Aufgabe angefasst hat, die berserkerhafte Plumpheit, die ihn dann auch, im Verlauf der Ereignisse, zu den Grausamkeiten, die ihm vorgeworfen werden, führen musste.“

Das Hamburger Bündnis gegen Rechts hat sich daher im Vorfelde der Aufführungen schriftlich an die Intendantin der Hamburgischen Staatsoper, Frau Simone Young und die Dramaturgin Frau Kerstin Schüssler-Bach gewandt und sie aufgefordert, zu den antisemitischen Äußerungen Pfitzners Stellung zu nehmen und eine kritische Kommentierung vor jeder Vorstellung durchzuführen.

Es fand ein mehrfacher Schriftwechsel statt, der u.a. dazu führte, dass Prof. Udo Bermbach zwei Monate vor den Aufführungen von der Hamburgischen Staatsoper angesprochen wurde und zu Pfitzner recherchierte. Seine Ergebnisse fanden als Beitrag in dem Programmheft der Staatsoper Einklang.

Bei der Premiere klärten wir die Operngängerinnen und Opergänger mit einem Flugblatt über Hans Pfitzner auf. Wir erhielten Zuspruch und eine gute Resonanz, ein Operngänger war sogar so empört und meinte, er wäre nicht in diese Oper gegangen, wenn er das mit Pfitzner gewusst hätte. Allerdings gab es auch Stimmen, die meinten, dass man das Werk und den Künstler trennen müsste. Ebenfalls gab es einen Zusammenstoß mit einem Opernfan, der behauptete, dass das widerliche, den Holocaust rechtfertigende "Kammerjäger-Zitat" 1945 eine Fälschung sei.

Am 6. Juni fand von der Staatsoper organisiert, eine Podiumsdiskussion
"Hans Pfitzner im Netz der Politik" statt. Es diskutierten Sabine Busch-Frank (Autorin einer Studie über Pfitzner als Zeitgenosse des NS-Regimes), mit dem Politologen Prof. Udo Bermbach und der Leitenden Dramaturgin Kerstin Schüssler-Bach. Das Hamburger Bündnis gegen Rechts nahm an der Veranstaltung teil und wurde von der Moderatorin öffentlich begrüßt. In der Veranstaltung gab die Autorin Sabine Busch-Frank, jetzt Dramaturgin in Süddeutschland zu, dass sie eigentlich nur auf Pfitzners Aktivitäten in der Nazizeit spezialisiert sei. Daher war Prof. Bermbach eine unbedingt nötige Ergänzung.

Hotel sagt Nazi-Veranstaltung
nach Intervention unseres Bündnisses ab!

Am kommenden Montag, den 28. März 2011, sollte die Hamburger NPD-Anwältin Gisa Pahl auf Einladung der extrem rechten "Staats- und Wirtschaftspolitischen Gesellschaft e.V." (SWG) in dem Hotel Baseler Hof referieren. Nachdem das HBgR das Hotel mit einem Offenen Brief informierte, sprach das Hotel binnen weniger Stunden den Veranstaltern die Kündigung aus. Der politische Hintergrund von Frau Pahl und der SWG waren dem Hotel nicht bekannt gewesen.

Das HBgR begrüßt diese promte Entscheidung und hofft, dass die SWG keine anderen Räumlichkeiten finden wird.

Offenen Brief hier lesen

Das Hamburger Bündnis gegen Rechts unterstützt die nachfolgende Resolution des Flüchtlingsrats Hamburg zum Bleiberecht für die Sinti und Roma in Deutschland.

Unterstützt diesen Aufruf. Eine Unterschriftenliste gibt es hier:
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Bleiberecht für Sinti und Roma in Deutschland, sofort !

Die Bundesrepublik steht nach dem Genozid während des „Nationalsozialismus“ in historischer Verantwortung gegenüber den Sinti und Roma in Europa. Dieser gerecht zu werden, entspräche im akuten Fall die vorbehaltlose Sicherstellung einer Aufenthalts- und Lebensperspektive in Deutschland.

In Zeiten des „Nationalsozialismus“ unterlagen Sinti und Roma in Deutschland und in den besetzten Staaten einer beispiellosen Verfolgung. Es begann mit Zwangssterilisation und der Internierung in Sammellagern und gipfelte in Deportation und Massenmord. Schätzungsweise 500.000 Roma und Sinti wurden durch die „Nationalsozialisten“ und mit ihnen verbündete Kollaborateure ermordet. In den Ländern des Balkans wurden sie zu Tausenden als Geiseln in Racheaktionen für tatsächliche oder unterstellte Aktivitäten der Partisanen erschossen.

Deutschland hat sich nach dem Krieg bereit erklärt, für die Schäden und die Leiden, die in seinem Namen begangen worden sind, einzustehen und Beistand für jene zu leisten, die weiterhin von ethnisch begründeter Verfolgung betroffen sind. So wurde es Anfang der 1990er Jahre Jüdinnen und Juden aus der ehemaligen Sowjetunion gestattet, als Kontingentflüchtlinge dauerhaft in die Bundesrepublik einzureisen. Dasselbe müsste im aktuellen Fall auch für die Roma aus den Balkanländern Anwendung finden.

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